
JAKOB OßNER
Vorstandsvorsitzender des bayerischen Cimbern-Kuratoriums seit 2013
Liebe Mitglieder und Freunde des Cimbern-Kuratoriums,
ich habe noch gut die ersten Worte des sicher bedeutendsten bayerischen Cimbernfreundes Joseph Ratzinger in Erinnerung als er im April 2005 zum Papst gewählt wurde: "Nach dem großen Papst Johannes Paul II haben sie mich als einfachen Arbeiter im Weinberg des Herrn zum Nachfolger gewählt."
Nun ist der Vergleich mit Papst Benedikt XVI sicher unangemessen. Jedoch treffen seine Worte zu: "Nach den großen Vorsitzenden Friedrich Mager, Hans Geiselbrechtinger, Hugo Resch, Josef Neumeier und vor allem Josef Seidl haben sie mich als einfachen Arbeiter zum Vorsitzenden gewählt."
Die Fertigstellung und Digitalisierung des Cimbrischen Wörterbuches aus der von Hugo Resch in jahrzehntelanger akribischer Kleinarbeit gesammelten Vokabelsammlung ist die großartige Bilanz meines Vorgängers Josef Seidl und seiner Kolleginnen und Kollegen in der Vorstandschaft im jahrelangen Einsatz für das Cimbern-Kuratorium Bayern e. V.
Natürlich macht es auch mir Freude, diese Aufgabe im Wissen um unsere gemeinsame europäische Geschichte und Kultur zusammen mit den Kolleg/innen/en in der Vorstandschaft und mit allen Mitgliedern und Freunden des Cimbernkuratoriums fortsetzen zu dürfen. Stolz bin ich bereits auf unsere gelungene Homepage, die zum historischen und aktuellen Informationsportal für alle interessierten "Cimbern" noch weiter ausgebaut werden soll. Der besondere Dank gilt hier unserer Webmasterin Heike Arnold.
Velden, im Juni 2013
In diesem Sinne:
Ghee-bar Mittanànder / Gehen wir miteinander
Unsere Ehrenvorsitzenden
Seit der Gründung des bayerischen Cimbern-Kuratoriums sind inzwischen 50 Jahre vergangen. Zu jeder Zeit seines Bestehens wurde der eingetragene Verein von hervorragenden Vorstandsvorsitzenden und Vorständen geleitet. Als Ehrenvorsitzende bleiben die zumeist langjährigen Vorsitzenden unsere wichtigsten Berater und Mitglieder. Jenen, die nicht mehr unter uns sein können, bleiben wir in dankbarer » Erinnerung verbunden.

Christine Fischer, München
Josef Seidl, Kumhausen
Josef Seidl, Jahrgang 1939, wohnhaft in Kumhausen, war von 1999 bis 2013 der erste Vorsitzende des Bayerischen Cimbern-Kuratoriums - eine Aufgabe, die ihm nach eigenem Bekunden viel Freude machte.
Seine erste Fahrt nach Cimbern unternahm der ehemals stellvertretende Landrat des Landkreises Landshut aber schon 1978 als Kuratoriumsmitglied. Der Kumhauser gehört außerdem zu den Gründungsvätern der Stiftung.
"Das Bewahren des Cimbrischen steht heute im Vordergrund"
Der heute 75-Jährige sagt das im Jahr 2009 etwas wehmütig, doch nicht ohne Hoffnung. Zwar blutet die cimbrische Sprachkultur allmählich aus, weil es den Dörfern an Nachkommen mangelt und viele Cimbern in moderne Zentren Italiens abgewandert sind - doch es gibt Lichtblicke auf dem geduldigen Weg zum dokumentatorischen und auch praktischen Erhalt des einmaligen, altertümlichen Sprachschatzes.
Seidl selbst ist immer wieder angetan von den sprachlichen Verwandtschaften zum heute gebräuchlichen Bayerisch. Er scheut selbst auch keine Anstrengung, wenn es seine Herzensangelegenheit geht - Kulturgut von damals, verewigt in der Technik von heute.