Hugo Friedrich Resch (1925-1994) und sein Lebenswerk
Hugo F. Resch hat sich mehr als vier Jahrzehnte lang hat in hervorragender Weise für die Völkerverständigung zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Italien engagiert. Er erwarb sich vor allem mit der Erforschung von Sprache und Kultur der Cimbern und der Pflege intensiver Kontakte mit den cimbrischen Gemeinden in Oberitalien, zu denen der Landkreis Landshut seit Jahrzehnten Partnerschaften unterhält, bleibende Verdienste.
Durch seine Tätigkeit für das Arbeitsamt Landshut in Verona hat er Kontakte zu den Dreizehn Veroneser Gemeinden geknüpft, in denen er noch Sprachreste des Cimbrischen, einer althochdeutschen/altbairischen Mundart, vorfand. Seitdem interessierte er sich für die alte Sprache und Kultur der Cimbern, die ihn sein ganzes Leben lang fesselten. Seine Forschungen führten ihn in die Sieben Gemeinden auf der Hochebene von Asiago, nach Lusern und zu weiteren Sprachinseln in Oberitalien. Resch's umfangreichen und zeitaufwendigen Nachforschungen in seiner Freizeit zu Sprache und Kultur der Cimbern fanden ihren Niederschlag in unzähligen Beiträgen in der Landshuter Zeitung, in mehrsprachigen Veröffentlichungen, Hörfunksendungen und Fernsehsendungen.
Auf Initiative Hugo Resch's wurde vor mehr als 40 Jahren das Bayerische Cimbern-Kuratorium gegründet, bei dem er als wissenschaftlicher Berater und Geschäftsführer tätig war. 1988 wurde er zum 1. Vorsitzenden gewählt. Dieses Amt begleitete er bis zu seinem Tode. In seinem ehrenamtlichen und uneigennützigen Wirken warb er durch unzählige Studienfahrten und Vorträge für diese Gebiete und baute dadurch viele freundschaftliche Kontakte zwischen Bayern und Cimbernland auf.
Dem Engagement Resch's sind viele öffentliche Partnerschaften zu verdanken, zum Beispiel die Partnerschaft zwischen dem » Markt Velden und der » Gemeinde Roana auf der Hochebene von » Asiago, dem » Landkreis Landshut (unter dem damaligen Landrat Hans Geiselbrechtinger) und den Sieben Gemeinden der Hochebenen von Asiago sowie zwischen dem Landkreis Landshut und der » Provinz Vicenza. Hugo Resch war nicht nur Begründer dieser Partnerschaften, sondern gleichwohl ihr großer Förderer. Als Verfasser eines cimbrischen Wörterbuches mit rund 25.000 Worten und Redewendungen war er wissenschaftlicher Ansprechpartner von Universitäten in Deutschland, Österreich und Italien.
Hugo Resch hat aus dieser aufopferungsvollen Tätigkeit, die nahezu seine gesamte Freizeit in Anspruch genommen hat, keine materiellen Vorteile gezogen.
Sein kulturelles und Menschen zusammenführendes Lebenswerk wurde durch viele Auszeichnungen gewürdigt. So erhielt er unter anderem das Bundesverdienstkreuz, den Verdienstorden der Republik Italien (Cavaliere) sowie die Bürgermedaille der Stadt Landshut. Darüber hinaus war er Ehrenbürger der oberitalienischen Gemeinden Roana, Lusern, Badia Calavena, Giazza und Pladen. Hugo Friedrich Resch galt international in sprachwissenschaftlichen Kreisen als "Botschafter Bayerns in Oberitalien".
Im Jahr 2013 wurde im Gedenken an Hugo Resch und in Anerkennung seines Lebenswerkes in der cimbrischen Gemeinde Roana ein Denkmal errichtet und feierlich enthüllt, siehe » Presse
Einweihung des Hugo Resch-Denkmals 2013 in Roana