AUS EIGENER UND FREMDER FEDER

Erzbischof Georg Gänswein im Auftrag von Papst Benedikt XVI. em. in Roana

von Heike Arnold (Kommentare: 0)

Nicht nehmen ließ es sich eine Abordnung des Bayerischen Cimbernkuratoriums der Einladung von Ehrenmitglied Prof. Sergio Bonato, dem Leiter des Cimbrischen Kulturinstitutes von Roana zu folgen, um Prof. Luigi Sartori dem großen Theologen und Cimbernfreund , zum 10. Todestag, zu gedenken. Spiritueller Höhepunkt war das Pontifikalamt mit seiner Excellenz Erzbischof Georg Gänswein, dem päpstlichen Sekretär, des Vatikans. 

Landshut/Roana/Velden. Um der brütenden sommerlichen italienischen Hitze und dem morgendlichen zunehmenden Straßenverkehr wenigstens teilweise zu entgehen, wurde bereits Samstagmorgens um 4.00 Uhr die Hinreise über die Brennerautobahn bis Trient ins 430 km entfernte und 1000 Meter hochgelegene Roana, auf der Hochebene von Asiago, um Cimbernvorsitzenden Jakob Oßner , seiner Stellvertreterin Christine Fischer, Schriftführer Hans Geiselbrechtinger , Schatzmeister Rudi Holzner und  der Veldener Künstlerin und Cimbernmitglied  Elisabeth Cramer-Guggemos  angetreten. Die Abordnung des Cimbernkuratoriums konnte bereits ab 11.00 Uhr einer hochinteressanten Buchvorstellung über die zimbrische Sprache im Rathaus von Asiago beiwohnen (Bericht erfolgt gesondert).   

Überrascht war die bayrische Cimberndelegation von der außergewöhnlich hohen touristischen Betriebsamkeit auf der Hochebene von Asiago über Canove bis nach Roana an diesem Wochenende. Hier deutete sich bereits das besondere Ereignis an. Die vollbelegten Hotel-und Campingplätze zeigten den starken Besucherandrang aus ganz Europa, der sich dann auch in der überfüllten Kirche von Roana, zimbrisch Robaan, zeigte. Offensichtlich wollten viele Gäste das Pontifikalamt zu Ehren des großen Theologen Luigi Sartori von Roana,  mit dem päpstlichen Sekretär  Erzbischof  Georg Gänswein, miterleben.  Auch einige Veldener fanden den Weg in ihre Partnergemeinde. Die Messe des deutschen Erzbischofs aus dem Vatikan wurde umrahmt vom bekannten hochkarätigen cimbrischen Kirchenchor um Dirigent Enrico Azzollini von Roana und 15 Priestern in Konzelebration. Auch der langjährige Pfarrer von Velden Josef Huber aus Albaching unterbrach seinen Urlaub am Gardasee und begab sich nach Roana um das Ereignis mitzufeiern.  In seiner in perfektem Italienisch gehaltenen und von großer Ausstrahlung geprägten Predigt würdigte der Gesandte von Papst Benedikt XVI. den vor 10 Jahren verstorbenen Theologen Prof. Luigi Sartori aus Roana, der als hochkarätigen Kirchenlehrer an der Universität Padua Jahrzehnte lehrte. Bereits seit dem II. vatikanischen Konzil von München im Jahre 1963 kannten und schätzten sich der spätere Papst Benedikt und Prof. Luigi Sartori  als seinerzeitige Berater ihrer jeweiligen Kirchendelegation. Bürgermeister Valentino Frigo von Roana und Prof. Sergio Bonato freuten sich in ihren Grußworten über den hohen Besuch aus dem Vatikan zu Ehren des großen Theologen von Roana und überreichten Erinnerungsgeschenke .  Cimbernvorsitzender Jakob Oßner dankte Erzbischof Georg Gänsein, vor allem auch für die  Vermittlung der seinerzeitigen Privataudienz mit Papst Benedikt XVI. im Jahre 2015. Bereits zu Lebzeiten von Prof. Luigi Sartori im Jahre 1997 schrieb damals Kardinal Josef Ratzinger an das cimbrische Kulturinstitut von Roana das gerade ein Jubiläum feierte und Cimbernfreund Prof. Sartori und den Kardinal dazu einlud, dieser jedoch aus terminlichen Gründen nicht teilnehmen konnte. Jakob Oßner erinnerte an das damalige Schreiben von Kardinal Ratzinger und zitierte: " Meine Gedanken gehen sehr oft zu Ihnen: wenn vom Theologen Prof. Sartori gesprochen wird, denke ich immer an die Cimbern, an Asiago und Roana, an diese kulturelle Tradition, die Bayern und die Sieben Gemeinden vereinigt. Ich möchte Sie ermutigen, diese kulturelle Arbeit von europäischer Wichtigkeit fortzusetzen, die uns auch auf geistlicher Ebene hilft, unsere Wurzeln zu entdecken. Vorwärts gehend, müssen wir unsere Identität behalten. Denn es gibt keinen Fortschritt ohne Wurzeln. Ein Baum ohne Wurzeln wächst nicht mehr. Diese Kultur der Tradition ist auch Kultur des Fortschritts. Diese beiden Sachen sind nicht entgegengesetzt, sondern sie führen zusammen. Die Erhaltung der Tradition ist eine Friedensarbeit. Soviele Jahrhunderte waren die Türen der zwei Seiten der Alpen offen und daher hat eine Kulturgesamtheit wie die in den sieben Gemeinden wachsen können. Diese Kultur neu zu beleben, ist ein Werk des beiderseitigen Verständnisses, des Friedens und der kulturellen Öffnung. " Diese Worte haben in diesen 20 Jahren nichts an Aktualität verloren, bemerkte abschließend Cimbernvorsitzender Jakob Oßner.

Von besonderer Aufmerksamkeit für die Kirchenbesucher wurde die Überreichung  eines handgefertigten Silberkreuzes an Erzbischof Gänswein  für Papst Franziskus verfolgt. Die Veldener Künstlerin Elisabeth Cramer-Guggemos erklärte das handgefertigt Kreuz in der Größe von 12 auf 9 cm, dem Sekretär des Papstes.

In der Kreuzmitte ist das kleinste Buch der Welt in einer Größe von 3,5 mm angebracht. Darin ist das Vater unser in 7 Sprachen zu lesen. An der Spitze befindet sich die Friedenstaube, die den Friedensgruß des Papstes in die Welt hinaustragen soll. Auf den äußeren Querbalken sind der hl. Franz von Assisi und die "Rosenkranz"-Madonna angebracht. Am Fuß des Kreuzes steht ein Amethyst für Argentinien in Form eines Fisches als Symbol des christlichen Glaubens. Gleichzeitig verbindet der Fisch als Bewohner der Meere die Kontinente.  Ins Silberkreuz eingeschlagen ist der Lebensbaum des Menschen.

Jakob Oßner

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