Gedicht über die VII Gemeinden 2014 von Jörg Ruthrof

von Heike Arnold (Kommentare: 0)

Unser langjähriges Mitglied, Dr. Jörg Ruthrof, hat im Nachgang zur Cimbernfahrt 2014 ein sehr schönes Gedicht verfasst, das wir sehr gerne in unser » Gedichte-Archiv aufgenommen haben. Wir hoffen, dass weitere Gedichte folgen - vielen Dank!

In den Sieben Gemeinden 2014

 
Nebel versteckt am Morgen dein wahres Gesicht,

die Hügel und Dörfer, die Berge und Wiesen.

Eine stolze alte Bauernrepublik aus sieben Gemeinden

bist du einst im Mittelalter gewesen.  


Vor 1000 Jahren erstmals besiedelt,

aus Bayern die Ahnen viel hoffend kamen,

Bauern und Hirten, hartes Leben gewohnt,

 „Zimbern“ war bald im Land ihr Namen.


Stolz habt ihr die Sprache gepflegt,

die einst die Ahnen in Bayern gesprochen,

habt das Beste aus zwei Kulturen angenommen

und dennoch nicht Traditionen gebrochen.    


„Vorbais Gott“ heißt Danke in zimbrisch,

Vorbais Gott vor prechtan zimbar Gaprecht!

Trotz aller Katastrophen und Kriege der Zeit,

ihr bewahrtet euch stets dieses Recht!


Von der Kirche verachtet als eigene Sprache,

als Sprachdenkmal der Zeit lange nicht erkannt,

im Krieg fern der Heimat als Spione betrachtet

und 1918 zurück ins Ruinenfeld gesandt. 

 
Als Sprache selbst zuhause noch verboten,

wird dieser Schatz erst jetzt wieder gut gepflegt,

mit Schulstunden für Kinder und Erwachsene

wird wieder Interesse fürs „Gaprecht“ geweckt.

Zinga bar un prechtan bar in zimbar Gaprecht,

is zimbar Gaprecht is lentak au in usarme zaiten!

Mögst du, Zimbrisch, auch morgen und später

deinen Sprechern stets viel Freude bereiten!

 

Jörg Ruthrof, 19.10.2014

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