Reisebericht "Roana mit Venedig"

von Therese Huber, Bonbruck

Der Kontakt zu den altbairischen Sprachinseln in der Hochebene nördlich von Verona und Vizenca soll nicht abreissen. Besuche und Gegenbesuche bringen Leben in die Partnerschaft.

Kürzlich besuchten Mitglieder und Freunde des Cimbernkuratoriums Bayern mit ihrem Vorsitzenden Josef Seidl aus Kumhausen bei Landshut diese Region. Ein umfangreiches Programm erwartete die Teilnehmer.

Bei der Hinfahrt machte die Reisegruppe Station bei der Familie Zeni, einem langjährigen Cimbernmitglied, in San Michele. Über viele Serpentinen ging es anschließend auf die Hochebene nach Lusern, einem kleinen Ort in 1.333 Metern Höhe, in dem noch am meisten cimbrisch gesprochen wird. Der rührige ehemalige Bürgermeister Luigi Nicolussi  führte die Gäste durch das neue Dokumentationszentrum. Hier wird unter anderem als Jahresausstellung 2010 eine sehr hübsche Sammlung von Spielen und Spielzeug gezeigt, das die Bewohner in den Wintermonaten anfertigten und das dann über Wanderverkäufer vertrieben wurde.

Besonders herzlich wurden die Gäste aus Bayern am Abend im Hotel in Roana von Bürgermeister Valentino Frigo, Professor Sergio Bonato vom cimbrischen Kulturinstitut in Roana und weiteren Bürgern begrüßt. Sie erinnerten an die Gründungsmitglieder des Kuratoriums und berichteten über ihre Gemeinde. So werde eine Hackschnitzelheizung errichtet, um damit Rathaus, Kindergarten, Schulen und auch Privathäuser zu versorgen. Ausserdem sei der Bau einer großen Photovoltaikanlage geplant, um autark zu werden bezüglich der Stromversorgung. Hochinteressant ist das Cimbern- und Heimatmuseum in Roana.

Ausflug nach Venedig

Der Ausflug am nächsten Tag führte nach Venedig. Während der über 400-jährigen Herrschaft der Venezianer über das Cimbernland konnten die Bewohner viel Unterstützung und Freiheit erleben. Während der Fahrt erzählte der Historiker Professor Heidenreuter Interessantes  über die Geschichte Venedigs.

Bürgermeister Valentino Frigo (2. von re.) überreicht an Josef Seidl (1. von re.) ein Erinnerungsgeschenk.

 

Durch die Schifffahrt, den Handel mit Gewürzen und Seidenstoffen sind die Bewohner zu großem Reichtum gekommen. Venedig galt im 17. und 18. Jahrhundert als Vergnügungszentrum. Kunst, Kultur und Politik wurden hier groß geschrieben. Bis zum Jahre 1866 gehörte Venedig zum Österreichischen Kaiserreich. Die Stadt ist einmalig, auf der ganzen Welt gibt es kein zweites Venedig.

Groß war die Überraschung der Gäste aus Bayern bei der Ankunft auf dem Markusplatz. Der gesamte Platz war überflutet und nur barfuß, in Gummistiefeln oder auf Stegen zu betreten. Die kundige Stadtführerin lotste die Gruppe zu interessanten, schönen Plätzen, zum Opernhaus und auch zur Rialto-Brücke und wußte viel zu erzählen.

Der Abend stand ganz im Zeichen der Begegnung mit den cimbrischen Freunden, mit Ansprachen und Liedern mit dem Lehrerchor. Die Gastgeber betonten, dass großes Interesse bestehe, die Freundschaft mit Bayern weiterhin zu pflegen und zu bewahren. Dozent Dr. Remigius Geiser von der Universtität Salzburg, trug mehrere Gedichte und Texte auf cimbrisch vor. Sehr stolz sind die Cimbern, weil auch der jetzige Papst Benedikt XVI.  Mitglied ist und früher öfter auf die Hochebene kam. Auch die kleinste und schönste Stadt Italiens, Asiago, stand auf dem Besuchsprogramm. In der Hochebene hat sich in der grandiosen Landschaft mit der guten Luft der Fremdenverkehr mit reichlichen Sportangeboten sowohl im Sommer, als auch im Winter gut entwickelt und bietet den Einwohnern einträgliche Verdienstmöglichkeiten.

Als letzte Station stand die Ortschaft Foza, die mit der Gemeinde Neufahrn/Ndb. Freundschaft pflegt, auf dem Programm. Der junge Bürgermeister setzt auf die Entwicklung des Fremdenverkehrs, um die Bewohner von einer Abwanderung abzuhalten.

Unsere Reisegruppe auf der Treppe von Venedigs Opernhaus

       

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